1. Gute Nacht
Fremd bin ich eingezogen,
Fremd zieh’ ich wieder aus,
Der Mai war mir gewogen
Mit manchem Blumenstrauss.
Das Mädchen sprach von Liebe,
Die Mutter gar von Eh’–
Nun ist die Welt so trübe,
Der Weg gehüllt in Schnee.
Ich kann zu meiner Reisen
Nicht wählen mit der Zeit,
Muss selbst den Weg mir weisen
In dieser Dunkelheit.
Es zieht ein Mondenschatten
Als mein Gefährte mit,
Und auf den weissen Matten
Such’ ich des Wildes Tritt.
Was soll ich länger weilen,
Dass man mich trieb’ hinaus?
Lass irre Hunde heulen
Vor ihres Herren Haus!
Die Liebe liebt das Wandern,–
Gott hat sie so gemacht–
Von einem zu den andern–
Fein Liebchen, Gute Nacht!
Will dich im Traum nicht stören,
Wär schad’ um deine Ruh’,
Sollst meinen Tritt nicht hören–
Sacht, sacht die Türe zu!
Schreib im Vorübergehen
An’s Tor dir: Gute Nacht,
Damit du mögest sehen,
An dich hab’ ich gedacht.