10. Rast
Nun merk’ ich erst wie müd’ ich bin,
Da ich zur Ruh’ mich lege;
Das Wandern hielt much munter hin
Auf unvirtbarem Wege.
Die Füsse frugen nicht nach Rast,
Es war zu kalt zum Stehen;
Der Rücken fühlte keine Last,
Der Strum half fort mich wehen.
In eines Köhlers engem Haus
Hab’ Obdach ich gefunden.
Doch meine Glieder ruh’n nicht aus:
So brennen ihre Wunden.
Auch du, mein Herz, in Kampf und Sturm
So wild und so verwegen,
Fühlst in der Still’ erst deinen Wurm
Mit heissem Stich sich regen!